PACKLISTE
Halterung am Rahmen: 2 x 1 - Liter Flasche
Packtasche rechts: Mikrofaserschlafsack; Biwaksack
Packtasche links: 2 Unterhosen; 2 Paar Socken; 1 kurze Hose; 1 Badehose; 1 Fleecejacke; Handschuhe; Mütze; 1 T-Shirt; 1 Hemd; Goretex-Windjacke
Packtasche Top: aufblasbare Liegematte dünn; 1 Jeans; 1 Handtuch klein; Regenpelerine; Landkarten; 1 Taschenmesser; 2 Radlampen (vorne hinten); Batterien; 1 Löffel; 1 Gabel; 2 Kugelschreiber; Mobiltelefon + Ladegerät; Papier; Adressbuch mit Notizblättern; kleines Werkzeugset; Radkette; 1 Schlauch; Pumpe; ungetönte Brille; Sonnencreme; Zünder; Feuerzeug; Seife; Zahnbürste; Zahnpasta; Sperrkette; Toilettenpapier; Petrarca, Canzoniere, Reclam; Geld; Bankomatkarte; Reisepass; ÖBBVorteilscard; Mitgliedsausweis Alpenverein.
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TEXTAUSZUG
Während ich Richtung Malaucène abfahre, ist die schon tiefe Sonne plötzlich wieder zu sehen. Da steht am linken Straßenrand eine Garage der Straßenmeisterei. Ich finde das Tor unversperrt, der Betonboden ist nicht sehr verdreckt, und ich beschließe, es doch mit einer Nacht auf dem Mont Ventoux zu versuchen. Im Notfall kann ich hierher flüchten. Dank dieser unbenutzten Garage ist es mir möglich, trotz des nahen Schlechtwetters im weichen Gras des lichten Föhrenwaldes an der Nordwestseite des Mont Ventoux zu schlafen. Zwischen Wacholderbüschen. Hier ist es windstill und angenehm warm. Den Anorak habe ich schon ausgezogen. Die dunklen Wolken werden gegen Nordwesten zurückgetrieben, stelle ich fest. Manchmal blitzt es in der Ferne. Es wird sich ausgehen, denke ich und öffne die Flasche Wein. Leider ist mir der Côte du Ventoux zu süß. Aber sonst passt alles. Es gibt Salat vom Oktopus zum frischen Brot. Ziegenkäse und Paradeiser. Ob ich glücklich bin, weiß ich nicht. Irgendwie zufrieden vielleicht. Ich schicke drei short messages mit der Botschaft: Mont Ventoux erreicht. Dann lege ich mich auf den Rücken und lächle in den Sternenhimmel.
Lieber Francesco!
Jetzt habe ich Zeit und Ruhe, über Deine Besteigung des Mont Ventoux 1336 nachzudenken. Ich hoffe, Du entschuldigst diese persönliche Anrede, aber das ist bei uns üblich. Unten am Parkplatz ist man per sie. Wer es bis zur Hütte schafft, darf die anderen mit du anreden. Ich weiß nicht, ob sich wegen Deinem Brief und meinem Radfahren so eine Bergkameradschaft behaupten lässt. Ich behaupte sie einfach.
Du bist oben gestanden. Ich bin oben gestanden.
Jetzt können wir darüber reden, wie es da oben so ist, Francesco.
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